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Der diesjährige Earth Overshoot Day fällt auf den 29. Juli, das früheste Datum in der Geschichte der Menschheit

Global Footprint Network zeigt praxisnahe Lösungen auf, um den Tag auf den 31. Dezember zu verschieben (#MoveTheDate).

OAKLAND, CA, USA – 23. Juli 2019 – Am 29. Juli wird die Menschheit das Ressourcenbudget der Natur für das ganze Jahr aufgebraucht haben. Das belegt die Ressourcenbuchhaltung von Global Footprint Network, einer internationalen Nachhaltigkeitsorganisation, die die ökologische Fußabdruckmetrik entwickelt hat.

Dieser Tag nennt sich «Earth Overshoot Day» oder auch Erdüberlastungstag. Das Datum des Erdüberlastungstags ist in den letzten 20 Jahren um ganze zwei Monate auf den 29. Juli vorgerückt, und ist das früheste aller Zeiten.

 

 

 

Der 29. Juli bedeutet, dass die Menschheit die Natur derzeit 1,75-mal schneller nutzt, als sich die Ökosysteme unseres Planeten regenerieren können. Mit anderen Worten: die Menschheit verwendet mittlerweile 1,75 Erden. Eine solche Übernutzung ist dank Raubbau möglich. Doch nur kurzfristig, denn die Übernutzung erschöpft das ökologische «Vermögen» der Erde. Es gefährdet die zukünftige Ressourcensicherheit der Menschheit.

Die Kosten dieser globalen ökologischen Übernutzung werden immer deutlicher: Entwaldung, Bodenerosion, Verlust der biologischen Vielfalt oder die zunehmende CO2 Konzentration in der Atmosphäre. Die letztere führt zu Klimawandel und häufigeren extremen Wetterereignissen.

“Wir haben nur eine Erde – das ist der letztlich bestimmende Kontext für die menschliche Existenz. 1,75 Erden zu verwenden hat unausweichlich destruktive Folgen”, sagt Mathis Wackernagel, einer der Erfinder des ökologischen Fußabdrucks und Gründer von Global Footprint Network.

Sein Buch, Footprint: Die Welt neu vermessen (das im September überarbeitet auf Englisch erscheinen wird) zeigt, dass eine solche globale Übernutzung nur für eine beschränkte Zeit möglich ist. Die Menschheit wird letztendlich innerhalb des ökologischen Ressourcenbudgets der Erde funktionieren müssen. Die Frage ist nur, ob die Menschheit dies via Desaster oder Design erreicht. “Unternehmen und Länder, die die Realität des «One-Planet»-Kontextes verstehen und sich entsprechend managen, sind viel besser in der Lage, sich den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu stellen”, schreibt Wackernagel.

Beschleunigen Sie Lösungen – #MoveTheDate

“Da der Earth Overshoot Day immer früher im Jahr stattfindet und ein großer Teil davon die wachsenden Mengen an Treibhausgasemissionen sind, wird es immer deutlicher, wie wichtig entschlossenes Handeln ist. Aus diesem Grund arbeiten wir mit allen Parteien zusammen, um effektive Klimaansätze zu finden,” sagte Carolina Schmidt, Umweltministerin von Chile und Vorsitzende der Klima-COP25, die im Dezember dieses Jahres in Santiago de Chile stattfinden wird.

Eine Verschiebung des Datums des Earth Overshoot Day um 5 Tage pro Jahr würde es der Menschheit ermöglichen, schon vor 2050 innerhalb der Kapazität unseres einen Planeten zu leben. Lösungen, sind verfügbar und viele sind auch finanziell vorteilhaft – wir nennen sie «#MoveTheDate». Erhebliche Möglichkeiten bieten fünf Schlüsselbereiche: Städte, Energie, Nahrung, Bevölkerung und Planet. Zum Beispiel würde ein 50% Reduktion der CO2-Emissionen der fossilen Brennstoffe den Erderschöpfungstag um 93 Tage verschieben. #MoveTheDate!

Christiana Figueres, die ehemalige Exekutivsekretärin der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC), Bertrand Piccard, Gründer der Solar Impulse Foundation, und Sandrine Dixson-Declѐve, Ko-Präsidentin des Club of Rome, gehören zu denjenigen, die in den letzten Wochen ihr #MoveTheDate Video lancierten. Auch Sie sind eingeladen.

Nur wenige Tage vor dem Earth Overshoot Day hat Global Footprint Network die Beta-Version der interaktiven #MoveTheDate Karte veröffentlicht, in der die Teilnehmer eingeladen sind, Lösungen, die ihnen gefallen, auf der Karte anzupreisen. Benutzer mit überlappender Geographie und Interessenschwerpunkten können sich miteinander verbinden, was die Umsetzung neuer Projekte in der realen Welt beschleunigen wird. Diese Internetkarte wird zusammen mit Mapotic entwickelt.

Die #MoveTheDate Karte wurde als Ergänzung zum Footprint Rechner aufgebaut. Letzter ermöglicht Menschen, ihren eigenen ökologischen Fußabdruck und ihren persönlichen Earth Overshoot Day zu ermitteln. Der Rechner wird er von mehr als 2,5 Millionen Nutzer pro Jahr besucht und ist schon in acht Sprachen verfügbar, jetzt auch in Chinesisch und Portugiesisch.

Die Relevanz der One-Planet-Kompatibilität für erfolgreiche Unternehmensstrategien wird in einem Whitepaper von Schneider Electric und Global Footprint Network untersucht. Es wurde am 22. Juli veröffentlicht und auf Twitter unter #SEMoveTheDate diskutier. Untersuchungen von Forschern beider Organisationen zeigen, dass, wenn 100% der bestehenden Gebäude- und Industrieinfrastruktur mit verfügbaren Energieeffizienz und erneuerbaren Energietechnologien von Schneider Electric und Partnern ausgestattet wären, würde das Datum des Earth Overshoot Day um mindestens 21 Tage zurückgehen.

Zusätzliche Ressourcen

 

Über den ökologischen Fußabdruck

Der Ecological Footprint ist die umfassendste Metrik zur Erfassung biologischer Ressourcen. Sie zählt alle sich gegenseitig ausschliessenden Flächen zusammen, die Menschen beanspruchen. Der Footprint beinhaltet damit Flächen für die Produktion von Nahrung, Holz, Fasern, für Absorption von Abfallstoffen wie CO2 von der Fossilenergie, und für das Unterbringen der gebauten Infrastruktur. Derzeit macht die CO2 Emission aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe 60 Prozent des ökologischen Fußabdrucks der Menschheit aus.

Das auf Englisch erweiterte Buch “Ecological Footprint: Managing Our Biocapacity Budget,” Das im September verfügbar wird, bietet eine detaillierte Einführung, und baut auf der 30-jährigen Erfahrung des Footprint im Kampf gegen den ökologischen Konkurs. Das Buch beschreibt die Signifikanz einer robusten Ressourcenbuchhaltung für eine stabile Zukunft. Auszüge zur Veröffentlichung verfügbar.

Die etwas älter deutsche Version von 2016 ist hier erhältlich.

 

Über das Global Footprint Network

Global Footprint Network ist eine internationale Nachhaltigkeitsorganisation, die der Welt hilft, mit den Mitteln der Erde zu leben und auf den Klimawandel zu reagieren. Seit 2003 arbeiten wir mit mehr als 50 Ländern, 30 Städten und 70 globalen Partnern zusammen, um wissenschaftliche Erkenntnisse zu liefern, die zu wirkungsvollen politischen und Investitionsentscheidungen geführt haben. Gemeinsam schaffen wir eine Zukunft, in der wir alle innerhalb der Grenzen unseres einen Planeten gedeihen können.

www.footprintnetwork.org

 

Medienkontakte

Laetitia Mailhes (English & Französisch) – zurzeit in Frankreich
+1 (510) 839-8879 x308 (Westeuropäische Zeit)
laetitia.mailhes@footprintnetwork.org

Kristine Jiao (Englisch) – Kalifornien
Kommunikation
Globales Footprint Network
+1 (510) 839-8879 x4 (Pacific Standard Time)
media@footprintnetwork.org

 

Deutsche Interviews mit Mathis Wackernagel können via Laetitia Mailhes oder Kristine Jiao angefordert werden.

Hier zwei deutschsprachige Interviews mit Mathis Wackernagel aus den letzten Monaten:

OOOM.COM

WATSON.CH